Am Anfang jeder Veränderung steht oft eine Krise
- 4. Dez. 2024
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Dez. 2024
Menschen sind eben oft einfach gestrickt und suhlen sich gerne in ihrer Gewohnheit. Dort ist es muckelig warm und sicher.
Hi!
Mein Name ist Tessa und ich habe das große Bedürfnis Euch noch tiefer auf meinem Weg in meine Selbstständigkeit mitzunehmen.

Weil das Internet voll ist von empowered Women, die mit großen Erfolgen und 100 K in der Stunde (*Ironie off) werben. Ich sage gar nicht, dass es nicht möglich ist, aber tut doch bitte nicht so als wäre es nur ein Fingerschnipp entfernt. 🫰
Ich bin der Überzeugung, dass viele Frauen ihr Potenzial verschwenden...
Sie wissen, dass sie mehr können, aber wissen nicht was sie machen sollen oder wie. Also bleiben sie beim altbewährten... ist ja auch nicht schlecht... sicher halt, aber eben auch nicht wirklich erfüllend. Aber es funktioniert ja.
Bei mir selbst war es tatsächlich in der Vergangenheit so, dass es für mich diese Möglichkeit gar nicht gab. Nicht weil sie tatsächlich nicht möglich gewesen wäre, aber ich habe sie gar nicht gesehen. Sie war schlichtweg nicht existent für mich.
Ich hatte einen sicheren Job, hab mich in den letzten Jahren auch weitergebildet und hochgearbeitet. Für alle, die es noch nicht wissen: Ich bin seit ich 16 Jahre alt war im Rathaus der Stadt Lüdenscheid beschäftigt. Dort habe ich meine Ausbildung gemacht, erste Berufserfahrung gesammelt. Relativ schnell wurde mir jedoch klar, dass mir das nicht reicht und ich habe noch eine Weiterbildung dran gehangen. Zu meiner mündlichen Prüfung war ich dann bereits schwanger mit meinem Sohn.
Während meiner Elternzeit habe ich mich auf meine jetzige Stelle bei der Bauaufsicht beworben.
Es war perfekt für mich. Technisches Verständnis hat mir schon immer Freude bereitet und die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, hat mir den Familienalltag erleichtert. Es war immer viel zu tun, das machte mir jedoch gar nichts. Ich liebe es zu arbeiten, meinen Kopf anzustrengen - vorallem wenn man vorab ein Jahr in Windelgespräche mit anderen Muttis verwickelt war und das Spektrum da irgendwie ziemlich begrenzt war.
(Ausnahmen natürlich möglich :-))
Auch als meine Tochter zur Welt kam, bin ich nur ein Jahr Zuhause geblieben und dann mit 25 Stunden wieder eingestiegen. Ich war motiviert und engagiert. Habe auch gerne länger gearbeitet. Hatte Bock auf neue Projekte und hab gar nicht darüber nachgedacht, weniger zu machen.
Jetzt fragt ihr Euch sicher, wann der SWITCH kommt.
Von heute auf Morgen passiert das natürlich nicht. Es war ein wirklich harter Prozess für mich.
Ich sag mal so... eins führte zum anderen, doch irgendwann kommt der Moment, der das Fass zum überlaufen bringt. Noch nicht mal bewusst, aber langwierige Verwaltungsprozesse, zähes und altmodisches Verwaltungsdenken in allen Hierarchien, undankbare Dauervertretung und der fehlende Betreuungsplatz als mein Sohn in die Schule kam, haben es geschafft, dass mir mitten im Gang des Supermarktes plötzlich schwindelig wurde und ich nur noch Blitze gesehen habe. Wie konnte das nur passieren? Mir? Ich habe doch immer alles geschafft.
Mir wurde bewusst, dass ich nur so durch den Tag gerannt bin. Ich habe zwar alles immer irgendwie geschafft, aber eigentlich hat es nur funktioniert. Ich habe funktioniert.
Darunter gelitten hab aber nicht nur ich, sondern auch meine Familie. Die Stimmung war oft schlecht. Mein Nervenkostüm ziemlich dünn und von meinem Geduldsfaden fange ich gar nicht erst an.
Nachdem dann auch noch meine liebe Arbeitskollegin viel zu früh verstorben ist, wurde mir klar, dass ich das so nicht will. Ich will nicht durch mein Leben rennen, nur damit ich alles unter einen Hut bekomme und irgendwann zurückblicken und denken "ja.. sicher wars...". Meine Familie ist mir doch das allerwichtigste. Warum gebe ich meiner Arbeit einen so hohen Stellenwert, dass meine Familie darunter leidet?
Ich hab bisher gedacht, meine Arbeit definiert mich - also meine Unabhängigkeit. Eben mich als Person. In mir kam die Angst auf, dass ich nicht mehr genug bin, wenn ich damit meinen Stellenwert nicht aufrechterhalte. Aber wem wollte ich eigentlich wirklich was beweisen?
Also einmal neu sortieren!
Ich bin auf meinen Sohn nochmal in Elternzeit gegangen um für ihn da zu sein nach der Schule. Mein Mann und ich haben uns hingesetzt und ausgerechnet wie es klappen könnte. Ich wusste, mein Gehalt fällt komplett weg und Elterngeld gibts auch nicht mehr. Dieser Schritt war für mich RIESIG, denn zum ersten Mal... jetzt muss ich überlegen, wie ich es emotional korrekt ausdrücke... habe ich mich abhängig gemacht. Nicht, dass das in einer Familie unnormal wäre, aber für mich war es eben nicht so einfach die Kontrolle abzugeben, voll ins Vertrauen und sich einfach hinzugeben. Denn nur weil ich keinen finanziellen Beitrag leiste, habe ich doch eine viel wichtigere Aufgabe übernommen.
Anfangs habe ich mich vor der Möglichkeit mit der Elternzeit absolut gesträubt, weil ich einfach nicht wieder nur Mama sein wollte. Ich bin gerne Mama und ich liebe meine Kinder, aber ich bin eben einfach auch noch mehr. Doch erst zum Höhepunkt meiner Krise, war mein Verstand offen für Veränderung. Nicht falsch verstehen... ich hatte trotzdem eine scheiß Angst!
Eine ganz simple Sachen hat mir jedoch gezeigt, dass manche Angst oft unbegründet ist. Und zwar habe ich mich dazu entschieden meine Haare abzuschneiden.
Von jetzt auf gleich hatte ich nen Kurzhaarschnitt und... ich fands GEIL!
Mein Mann hat mich tatsächlich dazu ermutigt. Klar.. der Impuls dazu kam von mir, aber er hat den letzten Stupser gegeben, den ich noch gebraucht habe, um es dann auch zu machen.
"Mach doch mal... könnte ja geil werden... vielleicht willst Du danach nie wieder lange Haare haben, aber wenn Du es nicht ausprobierst, wirst Du es nicht wissen. Und wenn Du es nicht magst, lässt Du sie halt wieder wachsen" - so simpel und dann doch wieder nicht.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wenn das Haare abschneiden - im Nachhinein betrachtet - nun so einfach war, sich so gut anfühlt und vorher so gravierend erschien, dann muss es doch bei anderen Themen genau so sein. Diese Erfahrung spiegelt so viele Möglichkeiten wider.

Nunja... und wie es eben so ist, wenn man plötzlich offen und empfänglich für Neues ist, kam auch ein Angebot für ein Mentoring reingeschneit.
Ich wusste sofort:
DAS WILL ICH MACHEN.
Also nicht lange gefackelt, mit meinem Mann drüber gesprochen, angemeldet.
Am Nächsten Morgen kurzer Anflug von Panik... ungelogen - ich dachte ich muss brechen. 😂
"Was hab ich nur getan? Ist das für mich überhaupt möglich? Habe ich mich da nicht übernommen? Ist das nicht viel zu groß für mich?"
Ich weiß einfach aus eigener Erfahrung und aus meinem Umfeld, dass meine Situation kein Einzelfall war und ist. So wie es mir ging, geht es ganz vielen Frauen und Müttern. Viele hustlen durch den Tag, kommen nie in ihre volle Energie und schöpfen ihr Können nicht aus. Sie kümmern sich um die Kindern, den Haushalt, den Job, weil es doch eben sein muss. Könnte ja auch alles schlimmer sein... aber ist das der Anspruch mit dem wir unser Leben - unser einziges Leben - führen wollen?
Und eben ohne die Leistung der Männer und Väter schmälern zu wollen, ihr macht auch einen tollen Job, liegt eben oft die Care-Arbeit überwiegend bei den Frauen. Sie schaffen den Spagat zwischen Familie und Job. Und oft fehlt dann eben oft auch die mögliche Perspektive.
Deswegen habe ich es mir zur Aufgabe gemacht genau hier anzusetzen, Mutmacher zu sein, Wegbegleiter. Ich möchte so vielen Frauen, wie es mir möglich ist, helfen und sie unterstützen in ihre eigene Größe zu kommen und einfach das beste aus ihrem Leben rauszuholen. Und dabei ist es nicht notwendig von heute auf morgen alles über Bord zu werfen. Es ist wichtig zu wissen, was man möchte und einfach anzufangen!
Was bist Du Dir selbst wert?
Ich erwische mich selbst oft dabei zu denken "Ach Mensch, Tessa... du könntest auch schon weiter sein. Warum hast Du das wieder nicht geschafft.."
Ich muss mich selbst oft ermahnen. Denn setze den Fokus auf die Dinge, die Du verdammt nochmal einfach schon gerockt hast!
Genau das meine ich... ist es immer leicht? Nein!!!
Es ist manchmal sogar fucking hardcore. Immer wenn man in den nächsten Gang schaltet, ruckelt es schon mal heftig. Aber das geht nicht nur mir und Dir so, sondern allen! Und lasst uns doch bitte auch über diese Momente im stillen Kämmerlein sprechen.
Mir ist es wichtig, dass Du weißt, Du bist mit Deinen Sorgen und Herausforderungen nicht alleine. Du musst nur den ersten Schritt machen :-)
Mir hat folgende Frage dabei geholfen:

Was, wenn es Dir egal sein kann, was andere denken? Von Deinem Vorhaben halten?
Wie würdest Du denken, wenn es scheißegal wäre, Deinen Job zu pausieren oder die Stunden zu reduzieren, für den Du dich doch bisher schon so reingekniet hat? Was wäre, wenn Du all Deine Ängste und Sorgen einfach mal ausblendest? Was würdest Du dann tun?
Da wusste ich, ich bin zwar echt gut in meinem Job, aber er erfüllt mich gar nicht. Ich möchte mit Menschen zusammen arbeiten und ihnen nicht mehr vorschreiben, was sie zu tun haben und im Endeffekt nur mit ihnen "zusammen" zu arbeiten, weil sie es müssen.
Ich habe mein Warum gefunden. Mein Warum ist mein Motor weiter zu machen. Zurück zu dem Standpunkt, an dem ich war, ist keine Option.
Ich investiere in mich selbst, in unsere Zukunft, weil wir es wert sind. Ich nehme die Sache nun selbst in die Hand. ✨
Und ich möchte Dich mit diesem Blog, mit meinen Impulsen, Mutraketen, Ängsten und auch Sorgen inspirieren nochmal bei Dir reinzuhören, was Du wirklich willst.
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